ANKOMMEN ist die Auftakt-Ausstellung der Sammlungsleiterin Valeria Waibel, die im Januar 2013 ihre Tätigkeit im KUNSTWERK – Sammlung Klein aufgenommen hat. 

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In der Ausstellungshalle KUNSTWERK in Eberdingen-Nussdorf bieten zwei bis drei Ausstellungen im Jahr verschiedene Einblicke in den umfangreichen Bestand der Kunstsammlung von Alison und Peter W. Klein. Die aktuelle Ausstellung stellt Ihnen unter dem Titel Ankommen eine neue Auswahl von Werken der Sammlung vor – ein Thema, mit dem jede und jeder von uns eine besondere Situation verbindet. Denn schließlich kommen wir immer irgendwann irgendwo an, um irgendetwas zu tun. Gegenüber dem Angekommen-Sein ist das Ankommen selbst kein abgeschlossener Vorgang, sondern bezeichnet vielmehr einen Moment in der Schwebe zwischen der Spur des beschrittenen Weges und dem Zukünftigen, noch Offenen. Je nachdem, wie der Weg beschaffen ist, kann das Ankommen leicht fallen oder eine Herausforderung sein. Die Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem wir ankommen, schließt das Vergangene ein oder ist in die Zukunft gerichtet. Nicht zuletzt kann sich das Ankommen auf einen räumlichen oder auf einen inneren, geistigen Prozess beziehen.

#Infos

EBENE 0 und 1 | Ankommen – der Weg

Auf vier Ebenen im KUNSTWERK werden Ihnen unterschiedliche Aspekte des „Ankommens“ vorgestellt. Im Erdgeschoss und auf der 1. Ebene des KUNSTWERKS geben wir Ihnen Gelegenheit, selbst erst einmal in der Ausstellung und im Thema anzukommen. Fotografien von Ülkü Süngün erzählen von der Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und Identität, die man immer mitbringt, egal wo man hinkommt. Arbeiten von Miwa Ogasawara, Karin Kneffel und Ute Lindner greifen auf unterschiedliche Weise Fenstermotive auf, so dass man auch als Betrachter ankommt, innehält, nach vorne blickt. Videos von Marco Schuler zeigen, dass das Ankommen selbst eine große Aufgabe und Herausforderung sein kann.

EBENE 2 | Ankommen – eine Reflektion über Zeit und Ort

Im großen Raum auf der 2. Ebene des Gebäudes fächert sich das Thema des Ankommens in unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Dimensionen auf. In der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Zeit des Dritten Reiches setzen die Arbeiten von Gottfried Helnwein, Katrin Ströbel und Eva Leitwolf historische gegenwärtige Spannungsfelder. Eine Fotoserie von Juliane Eirich beschreibt eine ganz persönliche künstlerische Annäherung an die Kultur Südkoreas. Aus einer Reise in seine Heimat, in die eigene Vergangenheit und die Wurzeln der eigenen Identität entstehen die Bildwelten des neuseeländischen Schriftstellers und bildenden Künstlers John Pule. Ebenfalls der persönlichen Reflektion entstammen die Objekte Marco Schulers.

EBENE 3 | Ankommen – von hier aus

Auf der 3. Ebene des Gebäudes breiten sich Bildräume und Landschaften aus, die uns in innere Vorstellungswelten entschweben lassen. Emotional gebunden durch die Figur des nackten Menschen führen die digital bearbeiteten Fotos des chinesischen Künstlers Chi Peng in real-irreale (Stadt-) Landschaften. Im kleinen Format und doch monumental spüren Beate Terfloths Zeichnungen die Landschaft der Insel Pantelleria südlich von Italien nach. Die Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Max Cole ehalten durch ruhig und zugleich rhythmisch gesetzte, streng horizontal lagernde Schwarz-, Weiß- und Grautöne – sowohl in der Herstellung als auch in der Wahrnehmung – meditativen Charakter. Bildräume mit Schriftwolken, Figuren und landschaftlichen Elementen lassen in den Bildern von Brigitte Waldach eigene Gedankenräume entstehen.